17.8.07

Das heikle Thema Zwangsapport. 3. Schritt: "Der Apportierbock"

Englisch Setter Rüde Sancho mit einer Hantel als Apportierbock














Photo: Michaela Kuntsch




Weitere Apportierphotos von Sancho:
www.gundogs.wordpress.com/2007/04/09/apportierfotos-von-sancho/


Nun darf man sich nicht der Hoffnung hingeben, dass sich mit dem Fuchsdummy die Arbeit mit dem Apportierbock umgehen lässt.
Der Fuchsdummy ist lediglich ein Zwischenschritt zum vollständigen Durcharbeiten des Zwangapports.

Hat der Hund aber den Zwangsapport mit dem Fuchsdummy verinnerlicht, kann die Arbeit am Apportierbock fortgesetzt werden, vorausgesetzt, der Hund ist vollständig ausgewachsen, was frühestens nach dem Ende des ersten Lebensjahr der Fall ist.

Der Jagdhund soll im aktiven jagdlichen Einsatz Füchse und starke Hasen von mehreren Kilo Gewicht über mehrere 100 Meter ohne Absetzen tragen können. Dafür benötigt er eine starke Nackenmuskulatur und den bedingsungslosen Apportiergehorsam.
Beides muss nach der Fuchsdummyarbeit im 3. Schritt in kleinen Schritten abermals antrainiert werden.

Man sollte sich auch nicht entmutigen lassen, wenn der Hund trotz freudiger Arbeit mit dem Fuchsdummy den schweren Apportierbock erst einmal verweigert. Wird aber der gleiche Ausbildungsweg wie beim Fuchsdummy beibehalten, so wird er sehr schnell begreifen, dass der Zwangsapport auch für schwere Apportierböcke gilt.

Als Apportierbock sollte man auf den traditionellen Oberländer Apportierbock zurückgreifen. Aber auch eine Hantel zum Gewichtheben, deren Achse mit einem längs durchgeschnittenen Wasserschlauch ummantelt wird, eignet sich hervorragend, um die Muskulatur des Nackens und das Halten zu trainieren.

Aber auch bei der Hantel oder beim Oberländer Apportierbock wird stufenweise vorgegangen. Am Anfang sollte die nur die Hantel oder der Apportierbock ohne Gewichte verwendet werden, sodass am Anfang mit einem Gewicht von ca. 500 Gramm begonnen wird. Danach werden langsam, über mehrere Wochen gestreckt, die Gewichte eingesetzt.
Zeigt der Hund eine deutliche Abneigung gegenüber dem Apportierbock, so ist der Tierarzt aufzusuchen, da es durchaus sein kann, dass Zahn- oder Kieferschmerzen zur Verweigerung führen.

Um dem Hund abermals eine Assoziation mit dem Fuchsdummy zu ermöglichen, kann der Apportierbock ebenfalls mit einem Stück Fuchsbalg ummantelt werden.

Der obig dargestellte Englisch Setter "Sancho" lebte mehrere Jahre völlig verwahrlost und ohne Kontakt zum Menschen in einem Verschlag in einem osteuropäischen Tierheim und war somit schon im einem fortgeschrittenen Alter, als seine Halterin mit seiner jagdlichen Ausbildung begann. Trotzdem schaffte er es, nach intensivem Training durch seine Halterin die Brauchbarkeitsprüfung abzulegen. Ein Beweis, dass mühevolles und geduldiges Arbeiten auch bei älteren oder schwierigen Hunden zum Ziel führt.

Um zum Bericht des ersten Schritts des Zwangsapports, der Arbeit mit der Reizangel zu kommen, bitte hier klicken


waidmannsheil

Euer

stefan

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